Mainzer Geographische Studien, Heft 50:

MUND, Jan-Peter: Kleinbäuerlicher Nassreisanbau in Bas-fonds der Côte d'Ivoire, Westafrika. 281 Seiten, 88 Abbildungen, 74 Tabellen, 3 Karten, 8 Photos. 2004. ISBN 3-88250-050-6. € 26.

 

KURZZUSAMMENFASSUNG

Extensive Subsistenzproduktion der primären Grundnahrungsmittel Yams, Maniok, Kochbanane, Mais und Hirse durch shifting-cultivation und Brandrodungsfeldbau bildet in vielen Küstenstaaten Westafrikas neben der intensiven Cash-crop-Produktion von Kakao, Kaffee, Kautschuk und Palmöl die Basis der kleinbäuerlichen Agrarwirtschaft. In den Städten ist jedoch Reis inzwischen das gefragteste Nahrungsmittel. Dadurch steigt die Bedeutung des intensiven Reisanbaus auf bewässerten Talböden, den sogenannten Bas-fonds, da heute noch über 80% der Reisproduktion in der Côte d'lvoire im Trockenfeldbau erzeugt werden. Überregional betrachtet, bieten die Bas-fonds geeignete Ansatzpunkte für die Intensivierung der kleinbäuerlichen, bewässerten Nassreisproduktion in der Côte d'lvoire. Speziell in vormaligen Regenwaldgebieten, die zumeist in bedeutende Cash-Crop-Pflanzungen umgewandelt wurden, stellen sie häufig die letzten unerschlossenen Landflächen außerhalb der Schutzgebiete dar. Eine detaillierte Analyse der pedologisch-hydrologischen Potentiale der Täler ist dabei die Grundvoraussetzung für den langfristigen Erfolg der Intensivierungsmaßnahmen.

Die vorgestellten pedologischen sowie agrar-ökologischen Ergebnisse stammen aus 17 Bas-fonds (250 Einzelproben) aus fünf klimatischen Regionen der Côte d'lvoire. Obwohl sich aus geomorphologisch-hydrologischer Sicht die Basfonds der Côte d'lvoire für den kleinbäuerlichen, finanzextensiven Nassreisanbau anbieten, sind die untersuchten sandigen Talböden bei geringem technischen und finanziellen Input für die Bewässerungsmaßnahmen zwar als nur bedingt nutzbar und eingeschränkt ertragreich zu bezeichnen. Die Inwertsetzung zahlreicher, ungenutzter Bas-fonds in der Côte d'lvoire bietet trotzdem die Chance eines diversifizierten Nahrungsmittelanbaus für den lokalen Markt. Die dauerhafte Bewirtschaftung mit einer angepassten Mischkultur aus Nassreis und Gemüseanbau kann hierzu einen bedeutenden Beitrag leisten, wobei die bodenchemische Dauerbeobachtung notwendig ist.

Der Autor

Dr. rer. nat Jan-Peter Mund, Diplom-Geograph, unabhängiger Consultant und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geographischen Institut der Johannes Gutenberg Universität Mainz, Schwerpunkt Landschaftsökologie der Tropen. Promotion im Fachbereich Geowissenschaften der Universität Mainz (2002), mit der hier vorliegenden Schrift (Nebenfächer Geologie und Botanik) Thema: Pedologische und agrar-ökologische Grundlagen des kleinbäuerlichen Nassreisanbaus in den Bas-fonds der Côte d'lvoire.