„Get your kicks on Route 66” hieß es für 20 Studierende des Geographischen Instituts der JGU, die in einer dreiwöchigen Exkursion von 30.09.2019 bis 20.10.2019 der Route 66 von Chicago bis Los Angeles folgten. Unter der Leitung von Prof. Dr. Anton Escher und Dipl.-Geogr. Helena Rapp befassten sich die Studierenden mit einem breitgefächerten, geographischen Curriculum, in dessen Zentrum die USA und die Idee der Frontier standen. Zur Annäherung an diese Phänomene fand im Juli 2019 ein Blockseminar statt, in dem, neben einer landeskundlichen und kulturgeographischen Vorbereitung, das Buch „Das Schwein und der Wolkenkratzer. Chicago: Eine Geschichte unserer Zukunft“ (M. D’Eramo, 1998) gelesen und intensiv diskutiert wurde.
Die Strecke der Route 66 wurde in zehn Abschnitte unterteilt, die von den Studierenden zu unterschiedlichen geographischen Fragen und Themenkomplexen vorbereitet wurden.
In Chicago standen Urbanisierungs- und Industrialisierungsprozesse, sowie der Rustbelt im Mittelpunkt. Auf dem Programm standen der Union Stockyard (als Keimzelle der Meatpacking-Industrie), eine Kartierung von Little Italy (Gentrifizierungsprozesse), der Milleniumpark (Eventisierung), ein Ausflug mit nach Hinsdale (Suburbanisierungsprozesse) und eine Schifffahrt auf dem Chicago River zum Themenschwerpunkt Architektur.
In Chicago standen Urbanisierungs- und Industrialisierungsprozesse, sowie der Rustbelt im Mittelpunkt. Auf dem Programm standen der Union Stockyard (als Keimzelle der Meatpacking-Industrie), eine Kartierung von Little Italy (Gentrifizierungsprozesse), der Milleniumpark (Eventisierung), ein Ausflug mit nach Hinsdale (Suburbanisierungsprozesse) und eine Schifffahrt auf dem Chicago River zum Themenschwerpunkt Architektur.
Der Abschnitt bis St. Louis befasste sich mit den Imaginationen zum Mittleren Westen als „Heartland der USA“ und dem „Gateway“ nach Westen, St. Louis.
In Tulsa standen unter dem Schlagwort „Beyond Black and White“ die Themen Rassenunruhen, Segregation, Marginalisierung, Ghettoisierung im Fokus. Besonders beeindruckend gestaltete sich der Besuch des Greenwood Cultural Centers, welche sich zur Aufgabe gemacht habe die Race Riots von 1921 in Tulsa zu erinnern und aufzuarbeiten.
Die Route durch Oklahoma beinhaltete zudem Geschichte und Kunst verschiedener Native American Tribes. Neben der Besichtigung des Gilcrease Museums, des Oklahoma History Centers sowie des Riverwind Casinos in Norman, verbrachte die Gruppe einen eindrucksvollen Tag in Sulphur und im dortigen Chickasaw Cultural Center.
Im weiteren Abschnitt der Exkursion hieß es „is this the way to Amarillo?”, welcher die Südstaaten in Bezug auf Vieh- und Ölwirtschaft und den Bible Belt zum Gegenstand hatte. Imposant gestaltete sich der Besuch einer Viehauktion und die Fahrt auf dem historischen Abschnitt der Route 66.
In Albuquerque wurde der Themenkomplex Filmgeographie näher beleuchtet. Auf den Spuren der Serie Breaking Bad wurde die Stadt erkundet. Die touristische Inszenierung der Altstadt wurde in thematischen Kartierungen festgehalten.
Architektur, Kunst und Atombomben thematisierte der Streckenabschnitt Santa Fe und Los Alamos. Der Pueblo-Baustil in Santa Fe sowie die Canyon Road mit ihren über 100 Kunstgalerien stand in starkem Kontrast zur Forschungsstadt Los Alamos, in welcher im Rahmen des Manhatten Projekts die Atombombe entwickelt und gebaut wurde. Schwefelquellen in der Nähe der Valles Caldera dienten zu einer kurzen Verschnaufpause aller Teilnehmer.
In Acoma Sky City, Gallup, Window Rock und im Navajo Cultural Centers setzte sich die Exkursionsgruppe mit verschiedenen kulturellen Praktiken verschiedener Native American Tribes auseinander. In einem Hogan wurde uns eine eindrucksvolle Einführung über die kulturellen Elemente der Navajo Nation nähergebracht.
Dass der Grand Canyon eine circa 450 Kilometer lange Schlucht ist, wurde beim Tagesaufenthalt am South Rim des Grand Canyons deutlich. Die Entstehung, Nutzungskonflikte und deren Folgen wurden diskutiert die auch den darauffolgenden Zwischenstopp am Hooverdam berührten.
Für einen kurzen Abstecher von der Route 66 hieß es „Viva Las Vegas“. Die Dichotomie Zentrum vs. Peripherie, die sich auf die ganze USA bezieht, wurde hier erörtert. Dabei stand die Inszenierung von Las Vegas und des Death Valley als Orte der Extreme im Mittelpunkt.
Über die Filmstadt Lone Pine erreichte die Gruppe Los Angeles. Suburbanisierungs- und Reurbanisierungsprozesse sowie der American Dream & Hollywood wurden diskutiert und kritisch hinterfragt.
Der Abschluss der Exkursion und das Ende der Route 66 wurden am Santa Monica Pier zelebriert.