Griechenland Exkursion 2015

Im September 2015 erkundeten zwei Exkursionsgruppen mit insgesamt 37 Studierenden unter der Leitung von Dr. Hanna Hadler und Dr. Timo Willershäuser in einer 14-tägigen Rundreise Griechenland. Von Athen aus führte die ca. 2000 km lange Exkursionsroute quer über die Peloponnes, vorbei an den Ionischen Inseln und um den Golf von Korinth. Begleitet wurden beide Gruppen dabei zusätzlich von Claudia Finkler, Vera Werner und Prof. Dr. Ernst Brunotte (i.R.).

Ausgangspunkt der Exkursion war die Metropole und Hauptstadt Athen, in der die Überreste der antiken griechischen Kultur noch heute allgegenwärtig sind. Der Aufstieg zur Akropolis (ehemals Fluchtburg, später heilige Tempelanlage) versprach dabei nicht nur einen guten ersten Überblick über das heutige Stadtgebiet, sondern verknüpfte auch die Geologie des Athener Großraums mit der Besiedlungsgeschichte der Stadt. Am Syntagma-Platz, dem Sitz des griechischen Parlaments, wurden neben der modernen Geschichte Griechenlands auch die Stadtentwicklung und das Bevölkerungswachstum Athens thematisiert. Weiter ging es über den Kanal von Korinth nach Archea Korinthos und zur tektonisch gehobenen Perachora-Halbinsel. Hier wurden insbesondere die Entstehung des Golfs von Korinth - einer bis heute tektonisch sehr aktiven Region - thematisiert, sowie in diesem Zusammenhang auch die Entstehung  und Charakteristika von Erdbeben und Tsunamis erläutert. Im Umkreis des antiken Hafens Lechaion konnten die Studierenden beispielhaft Tsunamiablagerungen in Form von Beachrock erkennen.

Weitere Höhepunkte der Exkursion waren die Besichtigung der fast 3000 Jahre alten Stätten Mykene und Tyrins, gelegen in der fruchtbaren Argivischen Ebene, der Wiege der mykenischen Kultur. Ausgehend vom venezianisch geprägten Nafplio erkundete die Exkursionsgruppe die Dolinen von Didyma und erlebte bei einer kleinen Gesangseinlage die beeindruckende Akustik des Theaters von Epidauros.

Durch die Gebirgsregionen der Peloponnes erreichten beide Gruppen schließlich Archaea Olympia, den wohl bedeutendsten Austragungsort der antiken Olympischen Spiele. Nach einem Abstecher in den Süden der Peloponnes führte die Exkursionsroute schließlich auf die Ionische Insel Kefalonia, wo die Studierenden an den Meeresmühlen von Argostoli - einem Schluckloch - Karstphänomene direkt erleben konnten. Teils durch Erdbeben tektonisch verstellte Stalagmiten und Stalagtiten konnten auf einer Bootstour durch das glasklare Wasser der Melessani-Höhle wie auch in der nahegelegenen Drogarati-Höhle beobachtet werden. Vor einer Kulisse aus türkisfarbenem Wasser zeigten sich am Myrthos Beach eindrucksvoll die Gefahren gravitativer Massenbewegungen aber auch der Zusammenhang von Liefergebiet und Morphologie eines Strandes. Über die Rio-Antirria-Brücke, die im Jahr bis zu 15 mm tektonisch gedehnt wird, führte die Route schließlich über Delphi und durch das Kopais-Becken wieder zurück nach Athen, wo die Exkursion endete.

Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle noch einmal an die engagierten Exkursionsgruppen, die trotz einiger Anstrengungen in der griechischen Sonne stets ihre gute Laune behielten.

© Dr. Timo Willershäuser, Dr. Hanna Hadler und Claudia Finkler 2016