21 Masterstudierende nahmen an zwei Wochenenden im Januar und Februar 2017 an der M11-ED Übung empirisches Arbeiten im Gelände teil. Ziel des Seminares war es erstens einen theoretischen Überblick über kritische Ansätze der Stadtforschung zu gewinnen und zweitens durch eigenständige empirische Forschungsarbeiten Methoden humangeographischer Feldforschung einzuüben und anhand konkreter Fallbeispiele anzuwenden.
Dementsprechend wurden im ersten Block des Seminares theoretische Konzepte in Form von Referaten, Diskussionen und Gruppenarbeiten erarbeitet. Die Prinzipien postmoderner Geographie und die neoliberaler Stadtforschung bildeten die Grundlagen und die theoretische Perspektive. Darauf aufbauend wurden die wesentlichen Merkmale postmoderner Städte herausgearbeitet sowie konkrete Prozesse, Phänomene und Folgen einer Neoliberalisierung des Städtischen aufgezeigt. Im zweiten Block stellten die Studierenden ihre in Dreiergruppen erarbeiteten Forschungsprojekte im Gelände vor, wobei die Verknüpfung der untersuchten Fallstudien mit den zuvor erlernten theoretischen Grundlagen im Vordergrund stand. Folgende theoretische Ansätze und Fallbeispiele wurden im Seminar behandelt:
- Urban Design & LSUDP (Large Scale Urban Development Projects)
Fallbeispiel: RheinMain CongressCenter (Wiesbaden)
- Citymarketing & Citybranding
Fallbeispiel: Wiesbaden
- Privatisierung öffentlicher Räume
Fallbeispiel: Räume exklusiver Öffentlichkeit am Beispiel des Mainzer Weihnachtsmarkts
- „Befestigte Stadt“ (fortified city) & Überwachungsstadt
Fallbeispiel: Sicherheits- und Überwachungskonzept des Mainzer Bahnhofs
- Fragmentierung, Segregation und Polarisierung
Fallbeispiel: Ethnische Ökonomien am Beispiel der Bleichstraße, Wiesbaden-Westend
- Von der Creative Class zur Creative City
Fallbeispiel: Kreative Klasse und Existenzgründer in Mainz: das Quartier M1
- Rebel City und postpolitische Stadt
Fallbeispiel: Postpolitische Stadt(planung)? Die Bürgerinitiative Mainzer Ludwigstraße
Seminarleitung: Jonas Margraff