Mainz trifft Flensburg
Initiiert durch die Tätigkeit von PD Dr. Christian Stolz an der Europa-Universität Flensburg besuchte im Juli 2015 nun schon zum zweiten Mal eine Mainzer Studentengruppe die nördlichste deutsche Universität. Ein Teil des Lehrangebots für die Gäste, das diese im Rahmen einer Regionalstudie absolvierten, wurde durch Flensburger Geographie-Studierende geplant und durchgeführt.
Den Begriff Flensburg assoziierten die meisten der 20 Mainzer fast ausschließlich mit „Pils und Punkten“. Andere dachten an Strand und Meer, Urlaub und Hafenbetrieb; eine Studentin sogar an die ZDF-Vorabendserie „Da kommt Kalle“, die in der Flensburger Innenstadt spielt. Schon die Assoziation mit dem Exkursionsziel, die im Vorfeld noch im Seminar zu Hause in Mainz durchgeführt worden war, war Teil des didaktischen Konzepts der Regionalstudie. Sowohl der dreitägige Geländeaufenthalt als auch das Regionalseminar fanden vor Ort statt.
Thematisch bewegte sich die Veranstaltung hauptsächlich im Bereich der Physischen Geographie, so dass Fragestellungen zum Küstenschutz, Klima- und Landnutzungswandel sowie zur Landschaftsentstehung im Vordergrund standen. Exkursionsziele waren die Halbinsel Holnis, das Os von Süderbrarup, die Düne am Treßsee und die erst jüngst im Rahmen eines studentischen Forschungsprojektes geoarchäologisch untersuchte Aue des Tieflandsflusses Treene. Der weiteste Ausflug reichte bis zum Großschutzgebiet Beltringharder Koog bei Husum. Methodisch wechselten sich Beobachtungsaufgaben und praktische Erkundungen mit Spaten und Bohrstock mit klassischen deskriptiven Elementen einer Überblicksexkursion ab. Ein weiterer Schwerpunkt, der die Lehramtsstudierenden stets begleitete, war die Auseinandersetzung mit der Umsetzung einer eigenen Schülerexkursion im Raum Flensburg, wie sie später im schulischen Kontext ablaufen könnte.
Flensburger Studierende aus dem BA-Bildungswissenschaften, Teilstudiengang Geographie, hatten außerdem im Rahmen ihres Projektseminars „Regionale Geographie Schleswig-Holsteins“ einen Exkursionstag für die Mainzer entworfen. Im Rahmen einer physisch-geographischen Stadtrallye wurden die Gäste in Themen- und Problemfelder wie Geschiebekunde, Hochwassergefahr an der Spitze der Flensburger Förde durch Ostlagen und Hangrutschungen am Fördeufer eingeführt.
Zwischendurch lernten die Gäste natürlich auch die Fördestadt selbst kennen. Ein abendlicher Ausflug führte zudem in die Flensburger Brauerei, wo eine Besichtigung anstand.
© Dr. Christian Stolz 2015