Geschichte des Instituts

Die historische Entwicklung des Geographischen Instituts von 1946 bis heute

Mit der Wiedereröffnung der bereits im Jahre 1477 gegründeten, damit vierzehntältesten deutschen Universität,  wurde 22. Mai 1946  auch das Geographische Institut in Mainz wieder ins Leben gerufen. Die Mainzer Universität verdankt ihre Wiedererstehung nach dem Zweiten Weltkrieg der französischen Besatzungsmacht, die die Mainzer Universität als Renommiereinrichtung im Sinne der geistig-demokratischen Neuordnung Deutschlands vom Nationalsozialismus verstand und tatkräftig den aktiven Aufbau der Universität betrieb. Die Geographie zählte zu den Pionierfächern der wiedererstandenen Mainzer Universität und das Geographische Institut expandierte vor allem in den 1970er Jahren zu einem der größten Institute der Mainzer Universität, ebenso wie auch die Mainzer Universität insgesamt zu den größten deutschen Universitäten aufstieg.

Blieb der Grundauftrag der Geographie in Mainz seit der Wiedereröffnung der Mainzer Universität unverändert auf die Mensch-Raum-Beziehungen, ihre Entwicklungen, Prozesse, Ursachen und Hintergründe konzentriert, so änderten sich mit dem gesellschaftlichen Wandel in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg auch die Studiengänge und Studienabschlüsse, die am Geographischen Institut angeboten wurden. Die Ausbildung von angehenden Lehrern und Studienräten im gymnasialen Lehramt und an der Realschule dominierte die 1950er und 1960er Jahre, während ab den 1970er Jahren (und verstärkt in den 1980er und 1990er Jahren) die Ausbildung von Diplom-Geographen hinzutrat. Um dem verbreiterten gesellschaftlichen Auftrag der Geographie gerecht zu werden und entsprechende Berufsorientierung im Studium zu vermitteln, musste auch die "experimentelle" Geographie in Mainz stark ausgebaut werden - einschließlich der Labors für Geomorphologie und Ökologie, der Kartographie und Luftbildsammlung sowie eines zukunftsweisenden PC- und GIS-Pools in der Geographie.

In der Geographie werden seit 2008 mehrere Studiengänge parallel angeboten. Die alten Studiengänge Magister und Diplom wurden durch die Studiengänge Bachelor und Master of Science (physische Geographie) bzw. Master of Arts (Humangeographie) ersetzt. Die Studiengänge Bachelor und Master of Education ersetzen den Studiengang Lehramt an Gymnasien. Im Zentrum des Master of Science Klima- und Umweltwandel in der physischen Geographie steht die Auseinandersetzung mit Klima- und Umweltveränderungen auf verschiedenen zeitlichen und räumlichen Maßstabsebenen. Der Master of Arts Humangeographie: Globalisierung, Medien und Kultur stellt die Neuaushandlung räumlicher Bezüge von Kultur und Gesellschaft im Zuge von Globalisierungsprozessen in den Mittelpunkt seines Ausbildungsangebots.

Nähere Infos zu den aktuellen Studiengängen finden Sie hier.

Offenkundig erweist sich Mainz nach wie vor als beliebter und gefragter Standort für Studierende der Geographie, auch wenn Mainz durch die Jahre vorwiegend eine rheinland-pfälzische "Heimatuniversität" geblieben ist, was sich in der Herkunft der großen Zahl der Studierenden aus Rheinland-Pfalz niederschlägt.

Aktuell gibt es 7 UniversitätsprofessorInnen am Institut, die folgende Studien- und Forschungsbereiche abdecken: Geoinformatik, Environmental Modelling (Univ.-Prof. Dr. Michael Bruse), Kulturgeographie (Univ.-Prof. Dr. Julia Verne), Humangeographie (Univ. Prof. Dr. phil. Veronika Cummings),  Geographie sozialer Medien und digitaler Kulturen (Jun.-Prof. Dr. Verena Brinks), Klimatologie-Dendrochonologie (Univ.-Prof. Dr. Jan Esper), Bodengeographie (Univ.-Prof. Dr. Sabine Fiedler), Geomorphologie (Univ.-Prof. Dr. Andreas Vött) und Erdsystemmodellierung (Jun.-Prof. Dr. Robert Reinecke). Im Zuge wachsender Herausforderungen bestehen auf Institutsebene intensive Forschungskontakte mit einer Reihe von ausländischen Universitäten. Ebenso verdankt das Institut seine Leistungsfähigkeit auch dem unermüdlichen Einsatz von (ausländischen) Gastprofessoren, wissenschaftlichen Mitarbeitern und externen Lehrbeauftragten, die das inhaltliche Spektrum der Forschung und Lehre noch zusätzlich bereichern.