Mainzer Geographische Studien, Heft 45:

PREUß, Johannes und Frank EITELBERG: Hallschlag. Historisch-genetische Studie zur ehemaligen Fabrik für die Herstellung von Trinitrotoluol, Dinitrobenzol und Presskörpern aus Sprengstoffen sowie zur Verfüllung und Entlaborierung von Munition der Espagit AG. 384 Seiten, 83 Abbildungen, 24 Tabellen. 1999. ISBN 3-88250-045-X. DM 40,00

 

KURZZUSAMMENFASSUNG

HALLSCHLAG - Rüstungsaltstandort in der Hocheifel, mehr als 40 Mio. DM teuer, mehr als 10 Jahre bisherige Bearbeitungszeit, Streitobjekt von Anfang an - der Ortsname könnte zum Synonym für Rüstungsaltstandorte des Ersten Weltkrieges in Deutschland werden.

Die Autoren spannen einen weiten Bogen von den Hintergründen der Planung im Jahr 1912 über Bau, Betrieb und Untergang des Werkes während der Explosion vom 29. Mai 1920. Neue Aktenfunde erhellen die Zeit der ersten Besatzung der Eifel und des Moselgebietes durch US-amerikanische Truppen und deren Bedeutung für die Munitionsbeseitigung in Hallschlag in den Jahren 1918 - 1921. Neue Untersuchungsergebnisse zeigen, was wo in welchen Mengen zur Kontamination der Umwelt geführt hat und wie die Fremdstoffe zu bewerten sind. Als Ergebnis erscheinen weitere örtliche Erkundungsmaßnahmen erforderlich.

Die Verfasser haben seit 1986 ca. 30 großflächige Rüstungsaltstandorte mit einer Gesamtfläche von über 100 km² bearbeitet. Die historisch-genetische Studie soll zur Eingrenzung von Belastungsschwerpunkten führen. Die klimatische Wasserbilanz liefert danach, unter Berücksichtigung der Oberflächenbedeckung, des Reliefs und der Böden, modellhafte Vorstellungen über den potentiellen Schadstoffaustrag. Damit ist die vorliegende Arbeit als erster Schritt zur geoökologischen Systemanalyse zu verstehen, der Feldstudien folgen müssen.